Pfingstwallfahrt 2014

Die 43. Fußwallfahrt der Pfarre St. Josef nach Mariazell stand unter dem Motto

„Freut Euch im Herrn zu jeder Zeit!“
(Phil 4,4)

Der Weg hat ein Ziel
Sechs ganz eifrige Wallfahrer brechen am Pfingstfreitag von Rodaun aus auf, um zur Mariazeller Muttergottes zu pilgern. Der Rest der Gruppe versammelt sich um 9h in der Pfarrkirche St. Josef zu einer Andacht und zum Pilgersegen mit dem Allerheiligsten, um dann „mit dem Auto ein wenig zu schwindeln“ und bis zum Gasthof Wöglerin in Sulz im Wienerwald zu fahren. Um 11h brechen alle gemeinsam mit den von Rodaun Kommenden auf.
Am Beginn der Wallfahrt stellen sich die Teilnehmer vor und nennen auch die Anliegen, in denen sie/er die Wallfahrt gehen möchten. Für manche ist es ein Dank (wie etwa die Genesung der krebskranken Mutter), viele haben als Bitte die jungen Menschen und ihren Lebensweg, für Kranke und um „Gott wieder tiefer und neu zu begegnen“. Nach einem gemeinsamen Rosenkranz geht die etwa dreistündige Wanderung nach Klausen-Leopoldsdorf, wo wir uns dankbar der Gastfreundschaft des Herrn Dechanten Kantusch erfreuen und in der Leopoldskirche die hl. Messe feiern, in der uns die Frage nach unserer Liebe zu Christus gestellt wird. Nach dem Segen mit einer Leopoldsreliquie brechen wir unter Glockengeläute zum letzten Abschnitt des ersten Tages auf. Die Frauen werden nach dreistündigem Weg bei der Familie Apfler ganz herzlich im Bauernhof aufgenommen und können sich dort von den Strapazen erholen. Die Männer gehen noch eine ¾ Stunde weiter, um im liebevoll geführten Renzenhof im Matratzenlager zu übernachten und dort beim Frühstück mit dem schon traditionellen Kaumberger Wallfahrts-St.Josefstriezel beschenkt zu werden.

Es geht über die Berge
Die Morgenandacht in der Kaumberger Pfarrkirche ist vom Thema „Aufbruch“ geprägt und P. Erich wird von allen Anwesenden für seine neue Aufgabe gesegnet – ein sehr berührender Moment. Nachdem die Gruppe durch die aus Wien Nachkommenden auf über 40 Personen angewachsen ist, geht es an der romantischen Araburg vorbei mit einem gemeinsamen Rosenkranz hinunter in die Ramsau, wo in der dortigen Pfarrkirche die hl. Messe gefeiert wird. P. Achim inspiriert uns in der Predigt über das Trinken aus der Quelle des Herrn, was angesichts der Temperaturen besonders ausdrucksstark ist.
Über den Kruckensattel geht es in etwa 2 ½ Stunden zur Mittagsrast nach Kleinzell, von wo um 15h  Aufbruch zur Reisalpe ist. Diese Bergstrecke ist sehr herausfordernd und bringt manche auch an ihre „Grenzen“, die sie aber tapfer bestehen. Bei der Kleinzeller Hinteralm ist Rast und Pfingstandacht, die uns auf das Kommen des Gottesgeistes vorbereitet. Nach 2 ½ stündiger Wanderung treffen die Männer beim Blümelbauernhof ein, wo sie schon seit vielen Jahren in großer Gastfreundschaft empfangen werden und nach Stärkung mit einem speziellen „Pfingsttee“ ins „Heu fallen“. Die Frauen schlafen in Hohenberg in der Pension Grasl.

Komm herab, o Heiliger Geist
Am Pfingstsonntag treffen einander alle beim Hohenberger Bahnhof, wo Fr. David ein pfingstliches Morgengebet gestaltet, in dem wir innig in freien Worten um den hl. Geist bitten. Nach dem Aufbruch beten wir am „Schleierfall“ vorbeiwandernd – der eine angenehme Kühle ausstrahlt – den Rosenkranz, um dann auf sehr schönem Höhenweg nach St. Ägyd zu pilgern. Am Osterkogel wird Mittagsrast gehalten. Um 14.30 findet in der Pfarrkirche die feierliche Pfingstmesse statt. P. Erich geht in seiner Predigt besonders auf die Bemerkung eines Jugendlichen ein, der „mit dem Rosenkranz nichts anfange“ und berichtet seine persönlichen Erfahrungen mit diesem Gebet. Er spricht auch über das Rosenkranzdetail aus dem Fresko des Jüngsten Gerichts in der Sixtinischen Kapelle. Sehr auffallend ist, dass der junge Mann bei den weiteren gemeinsamen Rosenkränzen sehr laut mitbetet. Da der Pfingstsonntag vom Weg her ein eher ruhiger Tag ist, können wir in der wirklich angenehm erfrischenden Kirche eine ausgiebige und schöne Pfingstmesse feiern.
Danach haben wir nur noch ein kurzes Wegstück zu unseren Bauernhöfen Wasserburger und Scheikl in Rottenbach. Beim Wegmarterl (welches von den 1918 heil aus dem 1. Weltkrieg zurückgekehrten Jungbauern errichtet worden war) , das zwischen den beiden Höfen liegt, gestaltet Sr. Eveline ein Abendgebet mit Gedanken von Papst Franziskus hielten (3 Punkte an die Erneuerungsbewegungen: Jesus-Gebet- Zeugnis).

Am Ziel und gesendet
Am Pfingstmontag heißt es früh aufstehen (4.30!), um dann um 6.00 an einem wahrhaft mystisch schönen Sommermorgen (Bodennebel, Sonnenstrahlen….) aufzubrechen und nach einstündigem Weg im Unrechttraisental die Morgenandacht zu halten. Wobei uns Doris Huber den Heiligen Geist als unplanbaren Gast vorstellt und unser Herz zum Loben und Danken motiviert.
Bevor die letzte Bergstrecke aufs Gschaid beginnt, beten wir noch einen Rosenkranz, um dann in Stille (wie öfters auf den Strecken) den Pass zu erreichen. Dort oben werden die letzten Neuhinzugekommenen begrüßt. Besonders erfreulich ist, dass auch die drei in unserer Pfarre vor kurzem getauften jungen Männer aus Afghanistan gekommen sind.
Bei der Buchtelwirtin in der Walster treffen wir dann viele aus den anderen Zentren und Gruppen. Wir beten mit ihnen bei der Bruder Klauskapelle den Rosenkranz, um uns dann nach zwei Stunden des Weges des ersten Blickes auf die Gnadenbasilika von Mariazell zu erfreuen. Die ganze Gruppe pilgert gemeinsam hinunter zum feierlichen Einzug zur Magna Mater. Welch ein Dank im Herzen und welch ein erhebendes Gefühl!

Die feierliche Abschlußmesse, die der neue P. Generalsuperior Clemens zelebriert und die musikalisch von einem Reinlgassenchor unter der Leitung von Doris Huber gestaltet wird, lässt uns sehr das Wirken des Hl. Geistes und sein großes Anliegen der Liebe und der Einheit spüren.

Einige markante Sätze aus dem Munde von Teilnehmern:
„…in diesen Tagen merke ich, dass Gott da ist“
„…bei der Abschlußmesse habe ich Bewegung im Herzen gehabt!“ (ein junger Afghane)
„…die Abschlußmesse hat mich besonders berührt“ (Rafael, 14a)
„…die Gemeinschaft der Wallfahrer hat mich sehr gestärkt“ (eine junge Frau)
„… die Wallfahrt, die hat was…“ (Michael, 35 a)

Nach der Messe muss ein großer Teil der Gruppe schon heimfahren. 11 „Privilegierte“ dürfen sich noch darüber freuen, dass der ab 1. November 2014 neue Pfarrer von St. Josef mit einigen seiner zukünftigen „Schäfchen“ zum Abendessen ist und wir ihn so besser kennenlernen können. Der Dienstag gibt allen noch Gelegenheit, am Ort der Gnade wirklich anzukommen und aufzutanken.

 

Die Wallfahrtsroute:

  • Freitag, 6. Juni
    Rodaun – Gasthaus Wöglerin – Klausen Leopoldsdorf – Kaumberg

 

  •  Pfingstmontag, 9. Juni
    Rottenbachtal – Gscheid – Walster – Habertheuer Sattel – Stehralm – Mariazell

 

Die Wallfahrergruppe nach der Pfingstmesse in St. Aegyd:

Für die Organisation der Wallfahrt (Einladung) danken wir Br. Bernd und Sr. Eveline. Für die priesterliche Begleitung danken wir P. Erich und P. Achim.


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