Pfarrreise Schottland Juli 2014

Die Pfarrreise 2014 führte uns in die Schottischen Highlands

Whisky, Schaf und Schottenrock

Das verbindet man mit Schottland und das waren die Zutaten der Reise, die von Franz Paul für siebenunddreißig „Reinlgassler“ von 01. bis 08.07. in die High Lands von Schottland organisiert worden war. Weiters gab es natürlich auch noch Dudelsack, wunderschöne Landschaften, Hochlandrinder, Burgen und eine geballte Ladung Geschichte.

Am 1. Juli pünktlich in Glasgow gelandet, erwartete uns schon unser Bus (ein österreichischer, also mit dem Lenkrad für schottische Verhältnisse auf der falschen Fahrbahnseite) und unser Reiseleiter, der uns während der folgenden Woche mit Charme, Witz, Humor und Informationen begleitet hat.

Die erste Etappe führte uns nach Luss am Loch Lomond, der in einem Naturschutzgebiet liegt. Dementsprechend schön war der kurze Spaziergang zum See, der Weg gesäumt mit Blumen, kleinen Häuschen, erfüllt mit dem Duft typischer englischer Teerosen. Für einen kleinen Imbiss zur Mittagszeit war auch Gelegenheit. Nachmittags ging es weiter Richtung Fort William, wo unser erstes Nachtquartier war. Auf dem Weg dorthin fuhren wir am Ben Nevis vorbei, dem höchsten Berg Großbritanniens, der laut Aussagen diverser Reisebro-schüren und Prospekten an 300 bis 330 Tagen im Jahr im Nebel verhüllt ist. Nun, für uns hat er sich herausgeputzt, kein kleines Nebel- oder Wolkenfetzchen hing über dem Berg, bei glasklarer Sicht und blauem Himmel hat er uns zugewinkt und sich fotografieren lassen. Ein weiterer Aufenthalt auf der Fahrt nach Fort William waren die „Treppen des Neptun“, wie die Schleusen im Caledonischen Kanal (der die Nordsee mit dem Atlantik verbindet) genannt werden. Entlang dieser Schleusen über eben jene Treppen zu gehen, bietet einen Einblick in die Schifffahrt dieses Gewässers, das in erster Linie von „Freizeit-kapitänen“ genutzt wird. Nach einem kurzen Spaziergang in der Fußgängerzone von Fort William checkten wir in unserem ersten schottischen  Hotel ein – ziemlich verwinkelt, viele Gänge und Türen, aber keine Geister!

Am Morgen danach fuhren wir (wieder mit den Koffern im Bus, die nächsten Übernach-tungen waren im Raum Aviemore geplant) nach Mallaig, von wo aus wir mit der Fähre zur Insel Skye übersetzten. Auf dem Weg dorthin machten wir Halt in Glenfinnan. Ein Monument dort erinnert an eine der vielen Auseinandersetzungen zwischen England und Schottland, die es in der Geschichte immer wieder gegeben hatte. Außerdem befindet sich in der Nähe ein Eisenbahnviadukt, das nicht nur sehr sehenswert ist, sondern auch Harry Potter Fans bekannt sein dürfte. Schließlich ging es mit der Fähre nach Armadale auf der Insel Skye. Leider begann bereits auf der Überfahrt das (angeblich) typisch schottische Wetter – Wind und Regen! In Portree, dem Hauptort der Insel, regnete es ziemlich heftig, und da unsere Gruppe nicht die einzige war, die diesen bei Schönwetter sicher zauber-haften Ort besuchen wollte, war es in den Pubs und ähnlichen Einkehrstätten ziemlich voll – doch hatten wir genug Zeit und Gelegenheit für Speis‘ und Trank. Auch der Kilt Rock, ein markanter Felsabruch in den Nordatlantik, verhüllte sich im Schlechtwetter. Über eine Brücke, die die Insel mit Schottland verbindet, gelangten wir schließlich wieder zurück ans schottische „Festland“. Auf der Weiterfahrt besuchten wir noch Eilean Donan Castle und – groß erwartet – Loch Ness! Doch was war? Nessie hatte sich im Schlechtwetter versteckt, und wir mussten uns mit einem Modell in einem Teich zufrieden geben und konnten uns ein Bild davon machen, wie furchterregend Nessie sein soll! Schließlich kamen wir – trotz Regenwetter lachend und scherzend – beim Hotel an, in dem wir die nächsten drei Nächte verbrachten.

Der dritte Tag unserer Reise begann sehr lustig – wir fuhren nach Dufftown zu einer Besichtigung der Glenfiddich Whisky Destillerie. Das Wetter hatte sich beruhigt, der Regen aufgehört und zeitweise kam sogar die Sonne durch. Auf den Wiesen links und rechts der Straße grasten Schafe und Kühe und wir lauschten den ersten Erklärungen über die Produktion von Whisky. In der Glenfiddich Whisky Destillerie – der erste Eindruck war der intensive Geruch nach Malz – wurden wir sehr freundlich empfangen und in drei Gruppen aufgeteilt. Zwei aparte junge Burschen und ein ebenso hübsches Mädchen im Kilt – die Burschen waren Fotomotiv Nummer eins – führten uns durch die Anlage, erzählten uns in gutem Deutsch über die Erzeugung von Whisky und schlussendlich durften wir einige Whisky Sorten kosten. Natürlich endete diese Besichtigung für viele von uns im Souveniershop, denn wo gibt es sonst so leicht echten schottischen Whisky zu erstehen? Weiter ging es zum Cawdor Castle, einer Festungsanlage aus dem 14. Jahrhundert. Wir hatten dort die Möglichkeit, das Schloss zu besichtigen, im Garten zu flanieren und einen Mittagsimbiss zu uns zu nehmen. Auf der Rückfahrt zum Hotel machten wir kurz Halt am Culloden Battlefield, einem historischen Ort, an dem eine der vielen Schlachten der Schotten gegen die Engländer stattgefunden hatte. Die Schotten wurden geschlagen, ein traumatisches Ereignis für Schottland – in Folge wurde die schottische Tradition, das Tragen vom Kilt, Dudelsack spielen und das Tanzen der Hochlandtänze verboten. Kurz darauf waren wir in Inverness. Wir vergaßen das schottische Trauma längst vergangener Zeiten, besichtigten die Stadt, hatten freie Zeit zum Bummeln, Kaffeetrinken und genossen angenehme Temperaturen und teilweise auch Sonnenschein.

Das Highlight des nächsten Tages wäre der botanischen Garten von Inverewe in Poolewe gewesen. Leider hat das schottische Wetter wieder zugeschlagen, es nieselte und nach dem Motto „nur die Harten kommen durch“ besichtigten einige aus der Gruppe tatsächlich den botanischen Garten, während die anderen eine lange Mittagspause genossen. Am Nachmittag hatten wir eine Stunde Aufenthalt in Ullapool, der Regen hörte auf und wir genossen den Charakter einer schottischen Kleinstadt.

Tags darauf starteten wir – mit den Koffern im Bus – nach Glasgow. Allerdings hatte uns dieser Tag viel zu bieten. Am Loch Tummel gibt es am Queen‘s View, („Ausblick der Königin“), einen wirklich herrlichen Blick über den See und die umgebende Landschaft. Wir konnten dies auch tatsächlich genießen, das Wetter war wunderbar. Dieser Aussichtspunkt ist nach Königin Viktoria benannt, die Schottland wieder erlaubte, Schottland zu sein. Weiter ging es über Blair Castle, einem Schloss aus dem 13. Jhd. mit einem schönen, weitläufigen Garten nach Pitlochry, ein sehr pittoresker Ort mit. Von Pitlochry führte uns unser Weg entlang des Loch Tay nach Killin zu einem imposanten Wasserfall. Danach ging es weiter über Callander, vorbei an Stirling nach Glasgow wo wir für die nächsten Tage im Hotel eincheckten.

Nach gutem Frühstück am nächsten Tag gab es erst eine kurze Busrundfahrt durch Glasgow, dann fuhren wir nach Stirling Castle, einer weiteren Burgbefestigung, deren es in Schottland ja genug gibt. Während wir im Garten von Stirling Castle noch die Sonne genießen konnten, begann auf der Weiterfahrt nach Falkirk wieder Starkregen, der aber zum Glück rechtzeitigt aufhörte. So konnten wir in Falkirk bei Schönwetter ein Wunder der Technik bestaunen – ein Schiffshebewerk, mit dem Flussschiffe nicht wie üblich mittels Schleusen gehoben werden, sondern wie in einem Lift auf und abgehoben werden. Ein kurzer Aufenthalt in Culross, einem sehr verschlafenen Bilderbuchstädtchen, rundete diesen Tag ab.

Schließlich stand am letzten Tag unseres Schottlandaufenthaltes eine Tour in Edingburg am Programm. Vorbei an der Eisenbahnbrücke von Queensferry kamen wir nach Edinburgh. Vorerst machten wir mit dem Bus eine Stadtrundfahrt, hielten kurz beim Holyroodhouse-Palast, bestiegen den Calton Hill mit dem Nelson Denkmal und dem Schottischen Nationalmonument. Unser Bus brachte uns zum Fuß des „Edinburgh Castels“. Ab jetzt gab es Freizeit. Nach einer angenehmen Mittagspause wurde die Stadt zu Fuß erkundet. Bei sonnigem Wetter beindruckte die Stadt mit seinen herrlichen Gebäuden, Straßen und Gärten.

Nach sehr intensiven Erlebnissen, viel Freude, Spaß und Gemeinschaft traten wir schließlich am 08. 07. die Heimreise an.

 Christine Plzak      
Nachsatz:
Die Autorin dieser Zeilen hat sich Ende April im Bereich Oberschenkel/Hüfte verletzt und musste sich einer Operation unterziehen. Dementsprechend war sie in ihren Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt.
An dieser Stelle möchte ich mich sehr bedanken für die Rücksichtnahme, die Hilfsbereitschaft, für jedes, „ich trag deinen Koffer“ oder „gib mir die Krücke, damit du fotografieren kannst“. Das ist die Reisegruppe der Pfarre St. Josef!

 

 Fotos © F. Paul

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