Trofaiach
Auch heuer wieder gab es unser altbewährtes Jugendlager. In Anbetracht dessen, dass es wohl das letzte Jugendlager gemeinsam mit P. Erich war, haben viele Jugendliche noch schnell ihre Chance genützt und sind mitgefahren. So kam es, dass der Altersdurchschnitt heuer vergleichsweise niedrig war. Dies störte aber nicht, im Gegenteil, es brachte frischen Wind in den Lageralltag und auch die älteren Lagerteilnehmer, wie ich, erlebten ganz neue Situationen und Herausforderungen. Schon die Fahrt und der Transport des Gepäcks waren eine logistische Herausforderung. Irgendwie sind wir aber immer dort angekommen, wo wir hin wollten – sei es mit Personen im Kofferraum oder jeder Menge Gepäck am Schoß. Unser Quartier, ein kleines Schloss in Trofaiach, bot alles, was wir uns wünschen konnten – eine große Wiese, ein Fußballfeld, einen Beachvolleyballplatz, Tennisplätze, Laufbahn und Weitsprunganlage. Es gab sogar einen Fernseher, der die Herzen unserer Fußballfans höher schlagen ließ. Auch wenn wir die Woche sehr sportlich unterwegs waren – Fußball, Schwimmen, Frisbee, Tennis, Olympiade, Billard, Tischfußball und vieles mehr – unternahmen wir einige Ausflüge. So hatten wir zum Beispiel eine Führung zum Thema Eisenerz und machten zwei kurze Ausflüge zu einem See in Tragöß und nach Erzberg. Natürlich war auch für unser geistiges Wohl gesorgt – das Thema der Woche war „7 ways to beauty and strength for body and soul“. Erst nach und nach erfuhren wir, was diese sieben Wege sind – die sieben Tugenden. Da die einzelnen Tagesthemen von jeweils einem anderen Betreuer gestaltet wurden, konnten wir uns immer wieder auf etwas Neues freuen. Einmal war das Morgenlob besinnlicher, dann wieder interaktiver – so war für jeden etwas dabei. Vor allem die drei göttlichen Tugenden – Glaube, Hoffnung und Liebe – fanden großen Anklang bei den Jugendlichen. Ein weiteres Thema, das uns sehr beschäftigte, war die Christenverfolgung in Syrien. Wir erhielten einige Informationen und gestalteten T-Shirts und eine Fahne, mit denen wir am Ende der Woche nach Leoben fuhren, um die Menschen auf dieses Thema aufmerksam zu machen. Wir stellten uns auf den Kirchenplatz der Stadtpfarrkirche und begannen zu singen und Informationszettel auszuteilen. Wir konnten sogar Geld für die Flüchtlinge sammeln. An diesem Tag haben wir gleich eine Tugend, die Tapferkeit, geübt. Denn niemand von uns wollte sich auf die Straße stellen und singen oder musizieren, wir hätten sogar eine Bergwanderung in Kauf genommen um dem zu entgehen. Im Nachhinein gesehen, war diese Erfahrung aber wirklich sehr schön und aufbauend. Nicht nur beim Straßensingen, sondern die ganze Woche war Musik ein wichtiger Teil des Lagers. Wir hatten einige begnadete Musiker (Klavier, Gitarre, Querflöte, Geige und Cajón) unter uns, die die Messen und Gebete besinnlicher und schöner machten. Der Höhepunkt war dabei unser Abend der Barmherzigkeit, der wirklich sehr besinnlich und berührend war. Angefangen mit einer Pantomime, bei der einige Jugendliche ihr schauspielerisches Talent unter Beweis stellen konnten, gefolgt von einem Zeugnis und der eucharistischen Anbetung mit Möglichkeit zur Beichte wurde dieser Abend zu einem unvergesslichen Abend, der meiner Meinung nach viel zu schnell vergangen ist. Für unser leibliches Wohl sorgte dankenswerter Weise unsere Haubenköchin Eva, die nicht nur kochte, sondern auch regelmäßig bei unseren Spieleabenden dabei war und immer ein offenes Ohr für uns hatte. Unser altbewährtes Lagerspiel Werwolf durfte natürlich nicht fehlen – wir lernten sogar ein paar neue Figuren kennen. Trotzdem machte ein anderes Spiel – Jungle Speed – ihm den Rang des beliebtesten Spieles streitig. Um alles noch einmal kurz zusammenzufassen – eine unvergessliche Woche mit wunderbaren Menschen, tollen Erfahrungen und natürlich Jesus.
Gut gefallen hat mir…
- Am besten hat mir die Tugend der Hoffnung gefallen.
- Sabbat, Ausflüge, Billard, Morgen- und Abendgebet, Messe, Schwimmen
(Emanouel, 14 Jahre)
- die Stimmung beim Abend der Barmherzigkeit
- interessantes Gesamtthema (und dass es verschiedene Personen vorbereitet haben)
- Musik
- eine Gemeinschaft wurde gebildet
(Victoria, 17 Jahre)
- der Abend der Barmherzigkeit
- das Thema der Woche
- Schwimmen, Sport, Gemeinschaft, Spiele
(Johannes, 14 Jahre)
- die Messen
- der Abend der Barmherzigkeit
- die Kirche
- Spieleabende, Gemeinschaft, Ausflüge
(Max, 15 Jahre)
- die Messen
- die schönen Kirchen
- alles!!!
(Victor, 14 Jahre)
- Jesus
- dass wir Leute um Hilfe für unsere Brüder und Schwestern gebeten haben (da fühlte ich mich Jesus nah)
- der Abend der Barmherzigkeit
- Von den diversen Jugendlagern fand ich das Thema „die 7 Tugenden“ am besten.
- die gemeinsamen Gebete
- Ausflüge (auch etwas Intellektuelles – Erzmuseum)
(Florian, 20 Jahre)
Text by Sabrina Szirch Fotos © by Lagerteilnehmer