Fronleichnamsfeier mit Prozession – Das Gartenfest – Das Wetter – Kommentar eines Statistikers
Am Donnerstag, den 7. Juni, feierte die Pfarrgemeinde das Fronleichnamsfest.
Die Messe begann schon um 9:00 im Hof, die anschließende Prozession führte durch das Pfarrgebiet und darüber hinaus.
Ab 15:00 waren alle recht herzlich zum Gartenfest geladen, das bei herrlichem Wetter gefeiert werden durfte!
Fotos: Reinhild Messner
… und als Film
Fotos: Hans Konecsny, Video gehostet von YouTube *)
Das GartenfestFotos: Seige / Reinhild Messner
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Fronleichnam und das Wetter
von Johannes Marksteiner
In wenigen Wochen feiern wir wieder das Fest Fronleichnam, ein Tag, der mit gutem Recht jedem Mesner und seinem Pfarrer große Sorgen bereitet.
Wird es regnen oder brennt die Sonne vom Himmel? Für alle Eventualitäten muss Vorsorge getroffen werden. Die Altäre müssen aufgestellt und geschmückt werden, bei einsetzendem Regen muss alles wieder abgebaut werden und die Feier bei begrenztem Platzangebot in die Kirche verlegt werden.
Wie gut wäre es da, eine sichere Wetterprognose zu haben! Aber selbst die modernste Technik kann noch immer nicht garantieren, dass der Regenschauer des Sturmtiefs „Erich“ erst um 11:41 einsetzen wird, sobald die Prozession unter dem sicheren Kirchendach angekommen ist.
… in den letzten 40 Jahren …
Es ist vielleicht ganz interessant zu erfahren, wie das Wetter an diesem Festtag in den vergangenen 40 Jahren wirklich war. Stimmt die verklärte Betrachtung der Vergangenheit, dass früher ständig Regen der Spielverderber war?
Zuerst muss festgehalten werden, dass Fronleichnam in einer Übergangszeit zwischen kühlen Frühlingstagen (22.Mai) und heißer Sommerhitze (23.Juni) gefeiert wird, wodurch fast alle Wetterphänomene und Temperaturen möglich sind. Ein waschechter Statistiker muss das natürlich mit vielen Zahlen belegen, weshalb ich diese Erwartung gerne erfüllen will.
… sinken die Temperaturen
Tabellen und Grafiken würden den gegebenen Rahmen sprengen, aber einige interessante Daten sollen schon erwähnt werden. Der langjährige Mittelwert liegt bei 18,1°, bemerkenswert ist, dass dieser Wert im Gegensatz zu allen übrigen Temperaturwerten Wiens deutlich zurückgegangen ist.
Der durchschnittliche Mindestwert lag bei 13,3° (absolutes Minimum 7° im Jahr 1974), das mittlere Maximum bei 22,6° (absolutes Maximum 36° im Jahr 2000 – aktive Teilnehmer dieser „Hitzeschlacht“ denken heute noch dankbar an die Getränkebrigade, die uns kühles Nass verabreichte).
… und die Regenfreudigkeit?
Die Regenfreudigkeit hat in den vier Jahrzehnten abgenommen, durchschnittlich hat es an 2 von 3 Festtagen geregnet, wenn auch nicht immer schon während des Umganges, sondern erst am Nachmittag, womit freilich das Gartenfest gestört wurde. Die Niederschlagsmenge pendelt zwischen „Spuren“ (das Gewand der Gläubigen wird nicht ernstlich durchfeuchtet) und 25 Millimeter (in trockenen Zeiten eine Monatsration an Regen). Die Tendenz, den Tag zu verregnen nimmt allerdings ab; in den letzten 10 Jahren gab es nur 5 Mal störenden Regen.
Die Fragezeichen bleiben
All das wird aber beide oben erwähnte Herren nicht von ihren alljährlichen Sorgen befreien, denn kein Wetterfrosch kann mittels Wahrscheinlichkeitsrechnung darüber Auskunft geben, wie das Wetter am 7. Juni 2012 sein wird.