Die Flüchtlingssituation stellt uns in dieser Zeit zwar vor viele Herausforderungen und Fragen, aber sie ist eine Gelegenheit, nicht nur für weit entfernt von uns lebende Menschen zu spenden, sondern ganz konkreten Menschen in ihrem Leid beizustehen.
Bereits seit längerer Zeit sind in den Fußballgruppen und in der Kinderkochgruppe unserer Pfarre Buben und Mädchen unter anderem aus Syrien und Afghanistan dabei, die mit ihren Familien die Heimat verlassen mussten.
Sehr viel Freude macht es uns als Pfarre aber, dass wir einer Familie aus Syrien helfen dürfen, zu einem neuen Zuhause zu kommen. Die Eltern und ihre beiden Kinder (fünf und drei Jahre alt) hatten ein Jahr lang bei einer Familie auf einem Raum von zwanzig Quadratmetern mitgelebt und die Hoffnung fast schon aufgegeben, wieder einmal ein eigenständiges Leben führen zu können. Durch die Vermittlung niederösterreichischer Flüchtlingsbetreuer kamen sie mit unserer Pfarre in Kontakt und haben gern das Angebot einer einfachen, aber doch deutlich größeren und vor allem ihnen allein zur Verfügung gestellten Unterkunft angenommen. Es war schön zu erleben, wie gerade die Kinder ihre Begeisterung über ihr neues „Reich“ gezeigt haben. Sehr viele Menschen aus unserer Pfarre haben mitgeholfen, die Räumlichkeiten wohnlich zu machen und helfen auch weiterhin nach den jeweiligen Möglichkeiten, der Familie beim Deutsch-Lernen, Erledigungen von Amtswegen und bei nötigen Anschaffungen unter die Arme zu greifen. Es gibt schöne Kontakte, die viel Hoffnung auf eine gute Integration machen. Eine große Hilfe stellen die verschiedenen Initiativen dar, die auch eine finanzielle Unterstützung unserer „Gäste“ erleichtern, unter anderem ein Benefizkonzert, ein Adventmarkt und die Messgestaltung einer sechsten Klasse des Musikgymnasiums in der Neustiftgasse im Hinblick auf die Flüchtlingsthematik.
Wir freuen uns über alle, die zum Gelingen eines gesicherten und auch erfüllten Lebens unserer Gäste beitragen – auf welche Art auch immer. Möge Gott uns allen dabei helfen.
Marianne Bruckmüller, Karl Langer, P. André
Thema Flüchtlinge:
… ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen“ (Mt 25, 35)
Alles liegen und stehen lassen. Mit nichts unterwegs als mit dem, was man am Körper trägt. An der Hand sein Kind. Die Sprache nicht verstehen. Monatelang darauf angewiesen, dass einem jemand einen Platz zum Schlafen, einen Becher Wasser, eine Mahlzeit, trockene Kleider gibt. Nicht wirklich vorstellbar, was es heißt zu fliehen. Auch Jesus war ein Flüchtlingskind. Kurz nach seiner Geburt mussten Josef und Maria mit ihm fliehen vor den Mörderbanden des Herodes. Ins ägyptische Ausland. Auch die hl. Familie war darauf angewiesen, dass sie aufgenommen wurde, dass Josef die Möglichkeit bekommen hat zu arbeiten, um sein Brot für sich und seine Familie zu verdienen.
Papst Franziskus hat jede katholische Gemeinde, jede geistliche Gemeinschaft, jedes Kloster dazu aufgerufen, eine Flüchtlingsfamilie aufzunehmen. Auch wir in der Pfarre St. Josef fühlen uns durch den Aufruf des Papstes neu „wachgerüttelt“. Es geschieht schon einiges. Flüchtlingskinder spielen in den Fußballgruppen mit und kochen in unserer Kochgruppe. Ein Benefizkonzert hat stattgefunden. Ein Punschstand am 1. und ein Adventmarkt am 3. Adventsonntag waren dem Flüchtlingsprojekt St. Josef gewidmet. Viele Pfarrmitglieder haben ihre Unterstützung signalisiert. Zum Beispiel ihre Bereitschaft, für einen Deutschkurs zur Verfügung zu stehen. Erste Schritte der Planung für die Aufnahme einer Flüchtlingsfamilie wurden gesetzt. Das macht Mut. Dafür sagen wir Danke! Denn es ist nicht selbstverständlich. Wir sind aber weiterhin auf Ihre/Deine Unterstützung angewiesen. Eine Flüchtlingsfamilie benötigt viel Unterstützung im Alltag (bei Einkäufen, Arztbesuchen, …).
Wenn Sie ein konkretes Angebot der Hilfe haben, dann melden Sie sich bitte in der Pfarrkanzlei oder bei Marianne Bruckmüller und Karl Langer nach den Sonntagsgottesdiensten.
- Rotes Kreuz, Caritas, Team Österreich, Train of Hope, Samariterbund und viele andere Organisationen sind auf unsere Spenden und unsere Mitarbeit angewiesen.
HELFEN SIE BITTE MIT