Einfach zum Nachdenken

Gebet mit fünf Fingern – Papst-Franziskus
Schweigen möchte ich, Herr
Der Gläubige muss sein religiöses Bewusstsein …
Viele haben nie gelernt … zu beten…
Ich wollte, ich könnte eine kleine Säule sein …
Der erste Teil des Vaterunsers …

 

Schweigen möchte ich, Herr,

und auf dich warten.
Schweigen möchte ich,
damit ich verstehe
was in deiner Welt geschieht.
Schweigen möchte ich,
damit ich den Dingen nahe bin,
allen deinen Geschöpfen,
und ihre Stimme höre.
Ich möchte schweigen,
damit ich unter den vielen Stimmen
die deine erkenne.
Ich möchte schweigen
und darüber staunen,
dass du für mich ein Wort hast.
(Jörg Zink)

 

Der Gläubige muss sein religiöses Bewusstsein, …

sein Gebets-Ich fortschreitend ausweiten. Er muss die individualistische Absonderung, die sentimental-romantische Subjektivität überwinden und sich in Gebet, Opfer und Sakramentalhandlung ganz in die große Gemeinschaft der Kirche stellen – der Kirche, nicht eines gleichgesinnten „Kreises“. Und in der Kirche nicht überhaupt, sondern in seiner Gemeinde. Diese Gemeinschaft mag herb sein, zuweilen streng, fast kalt …

Solche Ausweitung des Bewusstseins muss errungen werden. Der Einzelne hat sich ganz davon unabhängig zu machen, ob er „Gemeinschaft fühlt“ oder nicht. Hier handelt es sich nicht um Erlebnisse, sondern um Zucht, um bewusste Haltung…
Das Ichbewusstsein muss in das Gemeinschafts-Ich ausgeweitet werden, bis ein großes „Wir“ als Subjekt des Betens und Opferns im Sinne steht.
(Romano Guardini, Liturgische Bildung)

 

Viele haben nie gelernt … zu beten …

Viele haben nie gelernt oder auch verlernt zu beten. Erst im Gebet entfaltet sich aber die Religion und wird der Glaube lebendig. Es kann jedermann sehr viel wissen über den Glauben; wer aber nicht betet, in dem lebt der Glaube nicht.
Das Gebet als letzte Hingabe macht still und vereinfacht viele komplizierte Dinge.
(Kardinal Franz König)

 

Ich wollte, ich könnte eine kleine Säule sein, …

mein Gott, die etwas für dich stützt, gleichviel was. Eine Säule, rau und ungeschliffen und im Hintergrund stehend… In einer Hinsicht wenigstens kann ich eine solche Säule sein: Deine in der ganzen Welt zerstreuten Interessen sind uns anvertraut, dass wir sie alle stützen durch das Gebet.
(Sel. Elisabeth von der Dreifaltigkeit, 1880-1906)

 

Der erste Teil des Vaterunsers …

ist das kühne liebende Du zum Gott, der sich uns als die Liebe geoffenbart hat. Es ist jubelnder Dank, dass wir den Allheiligen vertrauensvoll als unseren Vater, als unser Du anreden dürfen.
(Bernhard Häring)

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