Wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst, daran zu bauen (Psalm 127)
In den vergangenen zehn Jahren gab es in der Erzdiözese Wien vielfältige missionarische Initiativen!
In Erinnerung rufen möchte ich das Symposion Großstadtpastoral (2001) und die Wiener Stadtmission (2003), die in den darauffolgenden Jahren auch in Paris, Brüssel, Lissabon und Budapest stattgefunden hat.
2010 und 2011 fanden im Stephansdom im Rahmen des Projektes Apostelgeschichte 2010 drei mehrtägige Diözesanversammlungen statt. Am Guten Hirten Sonntag 2011 hat Kardinal Christoph Schönborn einen Hirtenbrief veröffentlicht, in dem er versucht die Ergebnisse der Diözesanversammlungen zusammenzufassen und einen Ausblick in die diözesane Zukunft wagt. Er ruft zu einem „Masterplan“ für unsere Diözese auf und gibt dem diözesanen Entwicklungsprozess drei Schwerpunkte mit auf dem Weg:
Mission first: Kirche hat eine Sendung und darf sich nicht selbst genügen. Träger dieser Mission sind alle Getauften und Gefirmten.
Jüngerschaftsschulung: immer wieder neu von Jesus lernen, der seine Jünger gemeinsam auf den Weg schickt.
Strukturreform: die Erzdiözese Wien soll eine neue Pfarrstruktur erhalten
Anfang September 2012 hat die Steuerungsgruppe (Erzbischof, Bischofsrat, APG-Team) des diözesanen Entwicklungsprozesses Apg 2.1 Leitlinien veröffentlicht. In Zukunft sollen „viele örtliche von Laien geleitete Filialgemeinden gemeinsam eine neue Pfarre bilden, die von Priestern und Laien gemeinschaftlich unter der Letztverantwortung eines Pfarrers geleitet wird“
Im Einzelnen wird folgendes festgelegt:
- In einer zukünftigen Pfarre werden mehrere Priester (sinnvollerweise mindestens drei bis fünf) aktiv eingesetzt. Einer davon ist als Pfarrer dem Erzbischof letztverantwortlich.
- Die Leitung der Pfarre wird prinzipiell gemeinschaftlich wahrgenommen und zwar von Priestern und Laien.
- Die jetzt bestehenden Pfarren sollen als sogenannte Filialgemeinden weiter bestehen und werden von Laien vor Ort geleitet.
- Die Pfarre wird so groß sein, dass der Einsatz von Priestern wie Laien charismenorientiert erfolgen und die gesamte Pastoral stärker missionarisch ausgerichtet werden kann.
- Die Menschen im direkten Dienst der Seelsorge werden von Verwaltungsaufgaben entlastet.
- Möglichst viele Menschen sollen am Sonntag den Pfarrgottesdienst besuchen, es wird aber auch so sein, dass sich in Filialgemeinden Gebetsgemeinschaften um das Wort Gottes versammeln.
- Diese Reform wird zügig umgesetzt. In zehn Jahren sollen mindestens 80 Prozent der neuen Pfarren gebildet sein.
- Zur Einbindung der Ordenspfarren in die Struktur der neuen Pfarren werden mit den Ordensleitungen entsprechende Vereinbarungen angestrebt.
Offenen Fragen und weitere Vorschläge werden in den kommenden Wochen mit den Dechanten, den Priestern und den Räten auf Vikariats- und Diözesanebene besprochen. Weitere Umsetzungsschritte werden auf der Dechantenwoche im Jänner 2013 beraten!
Mit September 2013 soll das Dekanat Favoriten nach den Leitlinien des Entwicklungsprozesses neu strukturiert sein! Bereits seit Anfang 2012 sind die Pfarrgemeinderäte aller Pfarren Favoritens eifrig am Nachdenken und Überlegen, am Rechnen und Konzipieren.
Mag. Karl Langer